
Kaum jemand spricht darüber, läuft aber schon seit mehr als einem Jahr: Der Dannenröder Forst ist seit Oktober 2019 von Umweltaktivist*innen besetzt, weil quer durch den Wald die Autobahn A49 gebaut werden soll. Und das in Zeiten, während allerorten der Klimanotstand ausgerufen wird, der schon überall zu sehen und zu spüren ist.- Wir haben das Aktivisten-Camp am Montag, den 30.11.2020, besucht und während eines Waldspaziergangs Fotos und ein kleines Filmchen gemacht. (Einen weiteren Film haben wir von Extinction Rebellion Münster erhalten.) Nebenbei haben wir eine Menge Eindrücke mitgenommen. – Eindrücke, die Wut im Bauch verursachen, aber auch Anerkennung für die Aktionen der unermüdlichen Umweltschützer*innen dort, die im Moment bei Temperaturen bis zu minus 10 Grad 😯 hinter Stoffbahnen und Folien auf Plattformen in den Bäumen oder im Camp ausharren. Wir waren dort, weil die ‚Parents for Future‘ für diesen Montag dazu aufgerufen haben, die Akteure dort außerhalb der Wochenenden zu unterstützen. Etwa 50 Personen sind diesem Aufruf gefolgt. Wir waren also nicht alleine unterwegs und hatten sogar Guides dabei, die viel zu erzählen hatten.

Die Waldbesetzer*innen haben seit mehr als einem Jahr mehrere Baumhäuser in der geplanten Schneise errichtet; teilweise in schwindelerregender Höhe von 30-40 Metern. Oben sind die Baumhäuser mit Seilen verbunden, so dass die Aktivisti von Behausung zu Behausung kraxeln können. Das ist auch nötig, denn bevor die Baumsägen in Form von riesigen Maschinen kommen, räumt die Polizei die Behausungen in den Bäumen. Dabei sind sie nicht zimperlich und wie sie dort vorgehen, dass kann man getrost als „randalieren“ bezeichnen. Als wir mit 50 Spaziergängern und Spaziergängerinnen ins Walddorf („Barrio“) kamen, verkrümmelten sich allerdings die 20 staatlichen Randalierer. Denn wenn sie eins vermeiden wollen, dann dieses: Sie wollen nicht auf den zahlreichen Fotospeichern von Besuchern des Dorfes kommen, die ihr Tun damit der Öffentlichkeit zeigen könnten. Was dort passiert, kann in den unten gelisteten Presseveröffentlichungen verfolgt werden.
![]() ![]() Auch Miraculix war leider nicht dabei 😈 . |
Unser Mitbringsel
Das Blaue Kreuz unseres Bündnispartners, „Bürgerinitiative StoppT A445 e.V.“ haben wir dort gelassen. Der Austausch solcher Kreuze des Widerstands gegen Straßenplanungen zeigt Verbundenheit und Solidarität.
Das Filmchen
Im Minutentakt fällt diese Maschine die Bäume, sobald sie von der Polizei geräumt wurden.
Die Fotos

Soli-Mahnwache in Münster für den Danni
Interview mit Teresa Häuser (Extinction Rebellion Münster)
Mehr dazu:
- „Wissenschaftler fordern Wald statt A49-Asphalt“
- Presse-Infos des Bündnis „Wald statt Asphalt“
- taz, 15.11.2020: Mehrere Meter tief gestürzt
- taz, 16.11.2020: Klimaaktivistin außer Lebensgefahr
- taz, 25.11.2020: Baustopp gefordert
- taz, 29.11.2020: Keine Adventspause
Beitragsbild vom Bündnis ‚Wald statt Asphalt‘