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Schon wieder Atommülltransporte nach Russland

Heute fand erneut ein Atommülltransport von Gronau über Münster, Drensteinfurt und Hamm statt. Es handelte sich um mehrere hundert Tonnen Uranmüll von der Urananreicherungsanlage URENCO im westfälischen Gronau, der trotz oder wahrscheinlich wegen der Coronakrise wieder regelmäßig über die Häfen von Amsterdam und St. Petersburg zur russischen Atomfabrik Novouralsk transportiert wird. Welche Gefahren solche Transporte bergen, beschreibt ein WIKIPEDIA-Artikel sehr gut.

Die Fraktion von Bündnis 90/DIE GRÜNEN hat hierzu eine Anfrage an die Verwaltung der Stadt Hamm gerichtet:

Mahnwache gegen den Atommülltransporte durch Drensteinfurt am 04.05.2020

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister!

Vor 13 Jahren haben die Bürgerinitiative Umweltschutz Hamm und die GRÜNE Ratsfraktion Fragen zur Gefahrenabwehr der Uranhexaflorid (UF-6-) – Transporte durch Hamm gestellt.

In Zeiten der Coronavirus-Pandemie, in der sich die Krankenhäuser besonderen Herausforderungen konfrontiert sehen, finden dennoch seit Wochen immer wieder Atomtransporte von der Urananreicherungsanlage URENCO in Gronau über Hamm Richtung Rotterdam statt. Umweltschützer aus den betroffenen Städten haben deshalb immer wieder zu Protestaktionen aufgerufen.

Mahnwache gegen den Atommülltransport am 04.05.2020. Hier Demo Gronau.

Bei den Transporten handelt es sich bekanntermaßen um hochgefährliche Gefahrgüter, so dass begleitend der Katastrophenschutz und die Feuerwehr Hamm informiert sein muss. 2007 offenbarte die Stellungnahme der Verwaltung viele Defizite bei der Gefahrenabwehr.

Wir bitten deshalb um die Beantwortung folgender Fragen:

  1. Hat die Verwaltung die Zeit genutzt, die seinerzeit aufgezeigten Defizite aufzuarbeiten bzw. abzustellen, u.a.:
    a) die Anschaffung eines entsprechenden Erkundungsfahrzeugs,
    b) den Ersatz der „veralteten“ Einsatzfahrzeuge aus den Jahren 1977 und 1982,
    c) die Anpassung der Standorte entsprechend der Radien für Gefahren- und Absperrbereiche,
    d) die Durchführung einer Übung mit einer simulierten UF-6-Havarie?
  2. Hat die Verwaltung seit Beginn der neuerlichen Atomtransporte Kontakte mit der Firma URENCO in Gronau bzw. den zuständigen Landesstellen aufgenommen, um diese Transporte in Zeiten der Coronavirus-Krise wegen der enormen zusätzlichen Gefahren für Leben und Gesundheit der Bevölkerung auszusetzen bzw. grundsätzlich einzustellen (da auch eine sichere Lagerung im Ankunftsort in Russland nicht gewährleistet werden kann)?

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