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Jeder kann etwas tun: Neuanlage einer Streuobstwiese in Hamm

(C) Christel Weiß

Wer mit halbwegs offenen Augen und Ohren durch die Welt geht, konnte es nicht verpassen: Deutschlands Vogel- und Insektenwelt kollabiert. Selbst in Naturschutzgebieten hat sich die Biomasse der Insekten um 80% verringert, in Hamms geschützten Lippeauen finden sich praktisch keine planungsrelevanten Vogelarten, wie die zuständigen Biologischen Stationen in ihren Berichten feststellen mussten. Ursachen sind die intensive Bewirtschaftung, der hemmungslose Einsatz von Ackergiften und die ausgeräumten Landschaften. Wie schön, wenn engagierte Privatpersonen einen Kontrapunkt setzen: In diesem Frühjahr hat Christel Weiß zusammen mit vielen Freiwilligen auf einer rund 1200m² großen Weide eine Streuobstwiese mit 10 Bäumen alter Sorten angelegt [detaillierter Bericht]. Diese traditionelle Wirtschaftsform kommt ohne Gifte aus. Die Bäume werden mit zunehmendem Alter nicht nur mit ihren Blüten Nahrung für Insekten bereitstellen, sondern auch selbst einen wertvollen Lebensraum abgeben. Wer selbst keine Fläche besitzt, kann seine Arbeitskraft einbringen.

Das Projekt wurde vom Landesverband des NABU finanziell mit 100€ pro Baum unterstützt. Das reicht für die Pflanzung und anfängliche Pflege. Im vorliegenden Fall kam allerdings noch der Aufwand für den Schutz gegen die beweidenden Rinder hinzu, der in einer ähnlichen Größenordnung liegt.

Interessierte Nachahmer nehmen bitte Kontakt zur Streuobstwiesenbeauftragten des NABU auf (Telefon 0211 – 15 92 51 – 40).
Weiterführender Link: http://nrw.nabu.de

Dirk Hanke

BIGG Hamm

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